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Pfingsten – Fest des Heiligen Geistes

Pfingsten – Fest des Heiligen Geistes

Das Pfingstfest gehört zu den drei Hauptfesten des Christentums. Neben Weihnachten und Ostern stellt es ein wichtiges Fest dar, das ursprünglich eine ganze Woche gefeiert wurde. Übrig blieben zwei Feiertage, über die sich alle freuen, auch wenn viele nicht mehr wissen, was der eigentliche Grund ist. Während wir Weihnachten in der Nacht feiern – Heilige Nacht – und die Auferstehung an Ostern mit den frühen Morgenstunden des Ostertags in Verbindung gebracht wird, kommt der Heilige Geist mitten am Tag auf die Jünger herab. So wird es uns in der Apostelgeschichte berichtet. Pfingsten ist ein schwer fassbares Fest. Genauso wie der Geist, also der Heilige Geist, um den es hier geht. Was aber ist dieser ominöse Heilige Geist, von dem nicht nur in der Bibel, sondern auch in den Kirchen so oft die Rede ist. Die Bibel versteht ihn als schöpferische Macht allen Lebens. Gottesdienste werden im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes begonnen und ein Kreuzzeichen gemacht – Gott der Vater, Jesus der Sohn und eben der Geist, der in die Welt gesandt wurde, um die Person Jesu, seine Worten und Taten lebendig zu halten. Das sog. Pfingstwunder, bei dem die Anhänger Jesu zusammen waren und sich aufgrund des Todes Jesu sicherlich ziemlich verlassen fühlten – obwohl Jesus ja immer mal wieder erschienen war und die Auferstehung durchaus in ihren Köpfen und Herzen wirkte. Aber Jesus war einfach nicht mehr unter ihnen und sein Spirit / sein Geist / seine Begeisterung / sein Vorbild fehlte ihnen wohl sehr.

Remeber who you are

Remeber who you are

Remember who you are – sagt Lion King Mufasa zu seinem Sohn Simba. Vielleicht kennt ihr diese wunderschöne Szene aus „König der Löwen“! Schaut sieh euch hier gern nochmal auf youtube an, sie dauert nur ein paar Minuten und ist so tiefgründig und berührend: auf Englisch, dafür aber die ganze Szene: https://www.youtube.com/watch?v=lQd22F5onyM auf Deutsch, dafür aber nur die Hauptszene: https://www.youtube.com/watch?v=n_3AUwG0ZMM

Ich erlebe diese Tage als sehr intensiv und so wurde ich auch durch die äußeren Umstände sehr mit mir konfrontiert und auch mit der Frage: Wer bin ich? Und wer will ich sein in diesem Leben? Ich habe gerade in den letzten Wochen diese Fragen sehr in mir bewegt … in meinem Körper, in meinem Geist. Ich habe mich buchstäblich selbst bewegt, bin in vielen Geh-Meditationen ganz in die Verbindung mit mir selbst, mit dem Leben, mit der Natur gegangen und habe mir diese Fragen immer und immer wieder gestellt – ohne eine Antwort zu erwarten oder verzweifelt nach einer Antwort zu suchen … es ging eher darum, mir klar zu machen, dass diese Fragen zu den sog. Großen Fragen gehören, über die sich schon die berühmtesten Philosophen die Köpfe zerbrochen haben. Und dann fiel mir ein wunderbares Gedicht von Rilke (Über die Geduld) ein, das mich schon sehr, sehr lange begleitet, in dem es genau darum geht: Fragen zulassen, die Fragen leben und dann irgendwann in die Antworten hineinwachsen – ganz im Vertrauen darauf, dass alles in mir ist, dass ich lediglich den Zugang zu mir selbst wieder finden muss, den Zugang zur Quelle, den Zugang zu meiner Intuition, die immer da ist und auf die ich immer vertrauen kann.

Und bei einem meiner langen Spaziergänge musste ich dann an die oben genannte Szene aus „König der Löwen“ denken. Ich finde diese Szene so kraftvoll, so megaausdrucksstark, so unglaublich berührend und tiefgehend, so voller Wahrheit … die Stimme von Mufasas Geist ist so eindringlich und ermutigend und gleichzeitig so warm und voller Kraft und Zuversicht. Erinnere dich daran, wer du bist … erinnere dich!! Nicht: finde es heraus! Sondern: Erinnere dich! Du weißt es bereits. Alles ist in dir, du darfst dir endlich erlauben, dein volles Potenzial zu leben – egal, ob du 20, 40, 60 oder 80 Jahre alt bist. Es ist NIE zu spät, dich neu auszurichten. Deine Gedanken machen dich selbst zur Schöpferin und zum Schöpfer deines Lebens – also wähle gut und sei dir bewusst, was du denkst und welche Wirkung deine Gedanken auf dich haben. Manchmal macht es Sinn, genauer hinzuschauen, woher manche Glaubenssätze kommen, und sich zu fragen, ob sie heute noch stimmig sind und ob du sie weiter aufrecht erhalten magst. Wenn du merkst, dass ein Glaubenssatz ausgedient hat, dass er dir nicht mehr hilfreich erscheint und du merkst, dass er dich in deinem jetzigen Leben eher blockiert, dann wertschätze ihn zunächst dafür, dass er dich so lange unterstützt hat und du dich von ihm immer gut beschützt fühlen konntest. Verurteile dich also nicht dafür, sondern nimm zunächst wirklich ganz bewusst wahr, was da ist und dann erst entscheide ganz klar und aus tiefem Herzen, ob du ihn ändern möchtest und versuche dann alles, um einen neuen Glaubenssatz zu formulieren, in dein Leben zu integrieren und ihn letztlich täglich zu leben.  

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Mantren als Unterstützung, um deine Schwingung zu erhöhen

Mantren als Unterstützung, um deine Schwingung zu erhöhen

Die Welt ist Klang – und alles schwingt letztlich. Nicht nur das ganze Universum, sondern auch unsere Gedanken, unsere Gefühle und eben auch unsere Worte. Das ist vielleicht noch ganz gut nachvollziehbar – Worte klingen … sie erzeugen einen Klang, der auch dein Herz berühren kann, wenn sie vom Herzen gesprochen sind. Unsere Gedanken werden sehr oft zu unseren Worten, somit sind sie quasi die Vorstufe zu den Worten und schwingen natürlich auch. Diese Schwingung können wir in uns selbst spüren, ganz intensiv. Und manchmal kannst du die Schwingung der Gedanken auch in anderen Menschen spüren, wenn du ihre Körperhaltung, ihre Mimik, ihre Gestik beobachtest – ohne, dass sie auch nur ein Wort aussprechen müssen. Wenn du das kennst, dass die Gedanken manchmal Karussell fahren und du scheinbar gar nicht weißt, wie dir geschieht und wie du aus diesem Strudel wieder aussteigen kannst und dich v.a. wieder in eine höhere, wohltuendere Schwingung versetzen kannst, dann versuch es mal mit einem Mantra.

Unsere Bewertung ist die Brille, durch die wir die Welt sehen

Unsere Bewertung ist die Brille, durch die wir die Welt sehen

Oft sprechen wir davon, dass wir gestresst sind und machen dann die äußeren Umstände dafür verantwortlich. Der Chef, der Unmögliches von uns verlangt, das Meeting, das zäh und langatmig war, die Kinder, die immer nur ihren Willen durchsetzen wollen, das Wetter, das uns gar nicht in den Kram passt, die Warteschlange an der Kasse, die natürlich mal wieder unfassbar lang ist, gerade dann, wenn wir es eilig haben … Letztlich geht es in jeder Situation, in der wir uns genervt, gestresst, ärgerlich oder vielleicht sogar wütend erleben, aber überhaupt nicht um das äußere Szenario, das sich uns bietet, sondern zu 100% um unsere innere Bewertung, die diese Gefühle in uns auslöst. Es ist nämlich nicht der Fehler, der dich stresst, sondern dein Perfektionismus, der keine Fehler zulässt. Es ist nicht die Kritik deines Chefs, die dich stresst, sondern deine Erwartung, dass alle dich mögen sollten. Es ist nicht deine Erschöpfung, die dich stresst, sondern deine Erwartung, dass du immer funktionierst und alles gibst.

Es ist nicht die Verspätung deines Partners, die dich stresst, sondern deine Einstellung zum Thema Pünktlichkeit.‘ Es ist nicht die Tatsache, dass du die Tafel Schokolade gerade komplett aufgegessen hast, die dich stresst, sondern dein Anspruch an deine Ernährung. Es ist nicht dein Gewicht, das dich stresst, sondern dein Glaube an ein Idealgewicht. Es ist nicht der Pickel, der dich stresst, sondern dein Schönheitsideal. Es ist nicht die schlechte Note deines Kindes, die dich stresst, sondern deine Sorge um die Zukunft deines Kindes. Es ist nicht die Deadline, die dich stresst, sondern dein Anspruch, niemanden enttäuschen zu wollen. Es gibt einfach keine äußeren Umstände, die dich in Stress versetzen könnten. Es sind allein deine Bewertungen, die diesen Stress in dir verursachen! Nicht der Reiz ist für den Stress verantwortlich, sondern deine Einstellung bzw. deine Bewertung! Wenn du das verstanden hast, kannst du 100% Verantwortung für dein Leben übernehmen und dir gut überlegen, ob du dich weiterhin von deinen Erwartungen und Idealen lenken lassen möchtest. Überlege dir gut, ob dich diese Glaubenssätze weiterhin durchs Leben tragen oder ob sie ihren Dienst getan haben und vielleicht durch andere ersetzt werden können, die dich heute wesentlich mehr unterstützen, dir dienlich sind und dein Leben bereichern. Oft halten wir unbewusst an inneren Einstellungen fest, weil sie uns vertraut sind, weil „sie schon immer da waren“, weil wir mit ihnen vielleicht groß geworden sind. Das Gute ist: Wir können unsere Einstellungen ändern. Wir können jederzeit entscheiden, was wir denken wollen. Wir haben jederzeit die Wahl: ein erfülltes, stressfreies Leben zu wählen! Sicherlich geht das nicht von heute auf morgen und es braucht ein wenig Zeit, um Schritt für Schritt aus alten, ungesunden Gewohnheiten auszusteigen und neue Wege zu gehen, die meinem Leben bunter, glücklicher und leichter machen. Doch jeder Schritt in diese Richtung lohnt sich. Daher fühl dich heute eingeladen, die ersten Schritte für dieses Leben in guter Verbindung zu dir selbst zu gehen. Wenn ich dich auf diesem Weg bspw. mit einem MBSR-Kurs begleiten darf, dann melde dich gerne. Alle Infos findest du hier auf meiner Homepage.

Von Herzen Alexandra

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Gewohnheiten

Gewohnheiten

Heute möchte ich dich zu einer Übung einladen: Betrachte mal deinen Tag und schau genau hin, welche Gewohnheiten sich über die Jahre eingeschlichen haben. Gewohnheiten, die dir das Leben unglaublich erleichtern, weil sie automatisch ablaufen. Du denkst gar nicht mehr darüber nach, dich morgens vom Wecker wecken zu lassen. (Wie wäre es mal mit Musik oder von einem lieben Menschen?) Vielleicht hast du auch einen ganz eigenen Ablauf, wie du dich aus dem Bett begibst und dann ins Bad gehst. (Du könntest stattdessen bspw. mal dein Bett auf einer anderen Seite als sonst verlassen oder den Weg ins Bad hüpfend gehen!) Was tust du dort zuerst? Schaust du in den Spiegel? Gehst du zur Toilette oder unter die Dusche? Und wie ziehst du dich an? Steigst du immer zuerst mit dem rechten Bein in die Hose und dann mit dem linken? Denkst du vorher darüber nach? Greifst du mit der rechten oder mit der linken Hand zum Türgriff? Es ist so spannend allein die Morgenroutine mal ein bisschen genauer zu beobachten und sich vielleicht der Herausforderung zu stellen, davon etwas mal zu ändern, um auszuprobieren, was dies mit dir macht. Viel tiefgehender ist es, wenn du in dich hineinhorchst und ganz neutral – wie eine neugierige Forscherin, ein neugieriger Forscher – erkundest, wie du auf äußere Umstände innerlich reagierst. Wie sprichst du mit dir selbst?

Heraus-Bitte

Heraus-Bitte

Dieses Wort habe ich durch den newsletter einer meiner Lieblingslehrerinnen der Gewaltfreien Kommunikation kennengelernt und finde es so spannend, dass ich gern hier davon berichten möchte. Wer die GfK nach M.Rosenberg kennt, weiß, dass es v.a. um eine innere Haltung der Kommunikation geht. Rosenberg hat versucht, es den Menschen durch die vier Schritte ein wenig zu vereinfachen, sich selbst authentisch und echt auszudrücken:

Schritt 1: Beobachtung (im Unterschied zu einem Urteil)

Schritt 2: Gefühl (im Unterschied zu einem Pseudogefühl)

Schritt 3: Bedürfnis (im Unterschied zu einer Strategie)

Schritt 4: Bitte (im Unterschied zu einer Forderung)

Da es gerade in diesen Zeiten ja eine Menge „Heraus-Forderungen“ gibt, hat mich die Wortneuschöpfung „Heraus-Bitte“ sehr inspiriert und ich glaube, dass es sich lohnt für einen Moment darüber nachzudenken und kurz innezuhalten, was es mit uns macht, wenn uns eine Situation nicht mehr „heraus-fordert“, sondern „heraus-bittet“. Ich empfinde diese Wortschöpfung als Einladung an mich, die Perspektive zu wechseln und zu schauen, ob die Situation, die sich in meinem Leben gerade auftut, etwas von mir fordert oder ob ich die Perspektive zulassen kann, dass sie mich um etwas bittet. Und allein dieses Gedankenexperiment erzeugt in meinem Körper eine Entspannung und Weichheit, ein Ausatmen und Loslassen … Ich habe wieder die Wahl – und ich merke ganz deutlich, dass ich eine Bitte mit viel offenerem Herzen hören kann als eine Forderung. Sie lässt mir die Wahl, ja oder nein zu sagen. Sie lässt mir die Wahl, das Geschenk anzunehmen oder abzulehnen – und sie lässt mir die Wahl, die Worte als Angebot zu verstehen, nicht als Verpflichtung. Dadurch werde ich innerlich frei und bekomme meine Souveränität zurück. Marshall Rosenberg sagte in einem seiner Vorträge: „Gib niemandem die Macht, dich in die Unterwerfung oder die Rebellion zu zwingen.“ – auch keinem Corona-Virus und all dem, was damit momentan in Verbindung steht. Wenn ich vor diesem Hintergrund nochmal auf das Wort „Heraus-Bitte“ blicke, dann heißt dies für mich: gelassen zu bleiben, auch wenn der Alltag gerade unplanbar ist; gelassen zu bleiben und die Not hinter Vorwürfen zu hören; gelassen zu bleiben und kreativ zu werden, wenn meine gewohnten Wege momentan nicht begehbar sind; gelassen zu bleiben und die guten Absichten zu erkennen, auch wenn manche Anweisungen für den Moment weniger sinnvoll erscheinen. Insofern lädt mich die „Heraus-Bitte“ dazu ein, mir täglich bewusst zu machen, dass ich es selbst in der Hand habe, wie ich mit der Situation, mit meinem Leben umgehe. „Möchtest du recht haben oder glücklich sein? Beides geht nicht.“ (M. Rosenberg) In diesem Sinne wünsche ich dir einen inspirierenden Tag und lade dich ein, die „Heraus-Bitten“, die dieser Tag mit sich bringt, anzunehmen und dich davon überraschen zu lassen, welche Geschenke sie für dich bereithalten.  

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Brannte uns nicht das Herz

Brannte uns nicht das Herz

Ostermontag – ein Tag, den ich seit jeher mit den beiden Emmaus-Jüngern in Verbindung bringe. Das Lukas-Evangelium berichtet davon, dass zwei Tage nach dem Kreuzes-Tod Jesu zwei Jünger auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus waren. Dabei unterhielten sie sich über das, was sie erlebt hatten und wie durch den Tod Jesu ihre Hoffnung zunichte gemacht worden war. Unterwegs kam Jesus hinzu und ging unerkannt mit ihnen. Erst als sie am Ende des Tages mit ihm zusammen bei Tisch saßen, erkannten sie ihn am Brotbrechen. Die Erfahrung der beiden Jünger, dass Jesus als Auferstandener und völlig unerkannt mit ihnen ging, während sie miteinander über ihre Hoffnungen und Enttäuschungen sprachen, ermutigt seither immer wieder Christen, gemeinsam einen Weg zu gehen und sich dabei von ihrem Leben zu erzählen – und miteinander daran zu glauben, dass Jesus selber mitgeht. („Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Mt 18,20)

Indem Menschen miteinander gehen und sich austauschen darüber, was gerade in ihnen lebendig ist, besteht eine großartige Chance: nämlich zu erfahren, dass ihnen hinterher manches in einem anderen Licht erscheint, dass ihnen „die Augen aufgehen“, ähnlich wie den beiden Jüngern. „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er (Jesus) unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“ (Lk 24,32). So fragten die beiden Emmaus-Jünger einander. Geht es uns manchmal nicht auch so? Dass wir im Reden und Erzählen uns über Dinge klarer werden, die vorher noch sehr trüb erschienen … dass sich Möglichkeiten auftun, die wir vorher nicht gesehen haben … dass es uns leichter ums Herz wird, wenn die Gedanken, die sich vorher vielleicht im Kreis drehten, irgendwie klarer sind und ein Ziel haben, das wir vorher nicht mal erahnt hatten. Ein Austausch auf einem gemeinsamen Weg bringt so einiges in BeWEGung … Gedanken werden beWEGt, der Geist kommt in Fluss, der Körper beWEGt sich und einmal mehr bewahrheitet sich der Spruch: Der Weg ist das Ziel. Tatsächlich erinnere ich mich gerade an Ostermontag immer wieder genau an diesen Satz. Auf dem Weg sind wir alle – immer wieder, jeden Tag neu. Wir bewegen uns, lassen uns bewegen … lassen wir uns dabei auch immer wieder in unser Herz hinein bewegen! Bleiben wir auf dem Weg, um unser Herz zu finden und zu erkennen, wofür wir brennen, was wir aus vollem Herzen heraus bewegen wollen, wofür wir da sind in diesem Leben, was uns wichtig ist und wofür wir uns buchstäblich bewegen wollen. Somit: lasst uns auf dem Weg sein – und uns in eine Richtung bewegen, die unser Herz bewegt!  

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Karfreitag und Ostern

Karfreitag und Ostern

Karfreitag ist seit meiner Kindheit ein besonderer Tag. Ich bin in einer religiösen Familie aufgewachsen und habe die Ostertage immer als sehr intensiv erlebt und ihnen in Bezug auf meinen Glauben größte Bedeutung beigemessen. Das ist immer noch so, doch hat sich mein Blickwinkel sehr geändert. Ich habe im Laufe der Jahre viel hinterfragt und mich sehr von einer Spiritualität inspirieren lassen, die weniger einengend und dogmatisch ist. Gleichzeitig finde ich die Person Jesu Christi und das, was man über ihn weiß und erzählt, v.a. aber seine Botschaft unglaublich spannend, inspirierend und bereichernd. Ich bedaure es sehr, dass er bereits so früh sterben musste … hätte er noch 20 Jahre mehr Lebenszeit gehabt, wäre seine Botschaft heute vielleicht auch anders verbreitet … doch ein „hätte“ bringt uns nicht weiter. Vielmehr ist es mir ein Anliegen, zu schauen, was ich heute aus diesen energetisch hochschwingenden und so erinnerungsträchtigen Tagen mitnehmen kann.

Zu einem Karfreitag passte für mich früher immer ein regnerischer, dunkler Tag, der auch äußerlich die Trauer und die Schwere dieses Tages ausdrückte. Nun war es in diesem Jahr so ganz anders: die Sonne schien schöner, wärmer, strahlender denn je – so war es mein Eindruck. Ich machte mich in aller Frühe auf den Weg … ich ging einfach los … ich wollte mich führen lassen, in die Natur, in die Verbindung zu mir selbst und zu der Anbindung an die göttliche Quelle. Und so zog ich los … genoss die blühenden Bäume und Blumen am Wegesrand, genoss das Alleinsein – das All-Eins-Sein … ich war so verbunden, spürte, dass wir alle miteinander verbunden sind … und konnte in mir eine unbändige Freude fühlen … und das am Karfreitag!!! In dieser Verbundenheit konnte ich das Thema des Tages auf eine neue Weise annehmen und erleben: Traurigkeit, Schmerz und Dunkelheit gehören zu meinem Leben und gerade in dieser Zeit, in der wir auf die sozialen Kontakte so sehr verzichten, was ich stellenweise als schmerzhaft erfahre und mich auch traurig macht. Doch mitten in diese Situation – mitten in die Trauer und den Schmerz kommt da dieses Gefühl des All-Eins-Seins, der Verbundenheit und der Tiefe des Moments. Ich glaube, dass Jesus dieses All-Eins-Sein genauso gespürt hat, dass es ihm die Kraft gegeben hat, diesen Weg für uns alle zu gehen – beispielhaft. Dass wir durch seinen Kreuzweg erkennen dürfen, wer wir sind und wozu wir hier auf dieser Erde sind, jetzt, in diesem Moment. In dieser Verbundenheit mit der göttlichen Kraft und Weisheit können wir erfahren, dass wir alle göttliche Wesen sind, die hier auf der Erde die Erfahrung der Dualität zu machen – den inneren Schmerz genauso erleben und liebe zu wollen wie die Schönheit der Natur und des Seins! Das Fest Ostern kommt von Ostara. Das Wort leitet sich ab vom Lateinischen „aurora“, was Morgenröte bedeutet. Das Licht kehrt zurück nach der dunklen Zeit des Winters und mit dem Licht auch die Wärme und das Wachstum v.a. in der Natur. Letztlich hat man seit jeher die Auferstehung der Natur gefeiert. Und diese Auferstehung der Natur habe ich an diesem Karfreitag ganz besonders intensiv wahrnehmen und spüren können. Trotz aller Traurigkeit, trotz aller Schwere, die der Tag in seiner Bedeutung für mich in sich trug, war es mir möglich, die Leichtigkeit des Seins zu spüren und die Natur dafür zu bewundern, dass sie einfach weiterblüht, dass die Vögel zwitschern, weil sie genau diese Auferstehung der Natur spüren, weil es Zeit für sie ist, endlich wieder zu singen. Auch zur Zeit Jesu blieb die Natur nicht stehen, stand nicht still, sondern blühte, die Knospen gingen auf, die ersten Blüten zeigten sich und hielten somit die Energie für das, was an Schwere da war, für das, was getragen werden wollte … und durch die Balance von Schwere und Leichtigkeit von Trauer und Fröhlichkeit eben erst möglich wird. Genau das ist es, was mir einen tiefen Frieden schenkte – Frieden und Freude darüber, dass für alles gesorgt ist, dass es das Leben gut mit mir meint, und zwar immer! Es ist immer genug Energie da, um die schweren Momente auszuhalten. Es ist immer genug Licht da, um Helligkeit ins Dunkel zu bringen. Es ist immer genug Kraft da, um den Durchbruch durch die dunkle Erde ans Licht zu bewältigen. Annehmen, was ist, und dabei bleiben – es einfach mal sein lassen und dann schauen, was sich daraus zeigt. Das brachte mir einen kleinen Vorgeschmack auf die Ostertage, die nun noch vor mir liegen.

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Meditation

Meditation

Meditierst du? Oder ist das für dich eher fremd und allein der Gedanke, stundenlang auf einem Kissen zu sitzen, stößt dich eher ab? Mein Weg zur Meditation führte über einige Windungen und Abzweigungen – wertvolle Erfahrungen konnte ich dabei machen und merke, dass keine umsonst war, wenn sie auch nicht immer schmerzfrei waren.

Sehnsucht

Sehnsucht

Liebe Interessierte! Nun ist es einfach April geworden. Manchmal frage ich mich, wohin ist der März verschwunden? Es war ganz schön viel, was sich in diesen Wochen ereignet hat und die Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen zeichneten sich immer mehr ab. Nun werden wir also vom Leben eingeladen, uns für weitere zwei Wochen in einem überschaubaren räumlichen Radius aufzuhalten. Immer wieder mache ich mir bewusst, wie gut es mir geht und wie privilegiert ich bin, weil meine Familie gesund ist, weil wir ein Dach über dem Kopf haben – sogar mit kleinem Garten, um uns draußen aufzuhalten. Ich erfreue mich, an meinem täglichen Spaziergang und genieße es, in der Natur sein zu können. Gleichzeitig spüre ich auch eine Sehnsucht in mir – eine Sehnsucht danach, nach Lust und Laune Menschen zu treffen, eine Sehnsucht danach, mich ganz frei zu fühlen, eine Sehnsucht danach, endlich wieder meine Lu Jong Stunden live abzuhalten, mit meiner Aroha- Gruppe in den Flow zu kommen, meine Achtsamkeitsgruppe wiederzusehen und in die Energie der Präsenz einzutauchen, eine Sehnsucht danach, das Meer zu sehen, zu riechen, zu hören zu fühlen, auf das ich mich in den Osterferien so gefreut hatte …

In diesen Sehnsuchtsmomenten wird mein Herz ein bisschen schwermütig und auch ein wenig traurig. Wenn es mir dann gelingt, mich diesem Gefühl aufrichtig und ehrlich zuzuwenden, es nicht wegzudrücken oder zu verdrängen und mit irgendwelchen Aktivitäten zu übertünchen – wenn ich mir in diesem Moment die Zeit nehme, dieser Schwermütigkeit mit Sanftmut zu begegnen und das Gefühl einfach wahrzunehmen, es anzunehmen, es anzuerkennen und mir einzugestehen, dass auch dies in mir lebendig ist, dann kann in mir trotz aller Schwere eine zarte Leichtigkeit entstehen, dann wird es friedlich in mir, weil ich nicht dagegen ankämpfe, aber auch nicht vollkommen darin eintauche. Ich nehme es vielmehr wahr und bin bereit, damit zu sein – das heißt nicht, dass es dadurch sofort angenehm wird, im Gegenteil: das Hinschauen auf die Schwere ist eher unangenehm und nicht selten kostet es Überwindung, dabei zu bleiben und nicht davonzulaufen. Doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für mich unglaublich kraftvoll und wertvoll ist, wenn ich mich überwinde, mich auch dem Unangenehmen zu stellen und meine Sehnsucht, mein Sehnen und Wünschen zuzulassen. Und indem ich dies zu-lasse, kann ich es auch lassen – sein lassen, damit sein, ohne es verändern zu wollen. Genau darin liegt die immense Kraft: Wenn ich „einfach“ dabei bleibe, ohne es anders haben zu wollen und ohne es aktiv verändern zu wollen, öffne ich mein Herz für das Wunder des Moments. Denn dann kann genau die Veränderung geschehen, die das Leben für mich bereithält, wenn ich offen dafür bin, wenn ich mich dem Fluss des Lebens hingebe, wenn ich meine Herzenstüren öffne und meiner Intuition wieder mehr Raum gebe. Und dann kann es sein, dass mich die innere Freude daran, ein fühlender Mensch zu sein, so erfüllt und regelrecht überflutet, dass ich demütig werde und eine tiefe Dankbarkeit spüre – dankbar dafür, dass ich fühlen kann, dass es das Leben so gut mit mir meint, dass ich vom Leben geliebt werde, dass das Leben ein Geschenk ist, das es zu leben gilt, mit jeder Faser meines Seins … mit jedem Gefühl und mit all den Momenten, die es mir bietet. Dann entsteht Fülle in mir und mein Herz läuft über vor Demut und Ehrfurcht vor all den intensiven Erfahrungen, die das Leben mir schenkt, um zu wachsen und zu reifen – nicht im Sinne einer Selbstoptimierung, sondern im Sinne einer Selbstmeisterung: meine Lebensaufgabe auf dieser Erde nicht nur zu erkennen, sondern auch zu erfüllen. Das Leben zu meistern in dem Bewusstsein: Wir alle sind spirituelle Wesen, die hier auf der Erde sind, um eine irdische Erfahrung zu machen. So möchte ich euch ermuntern, mit all dem zu sein, was euch diese Zeit gerade anbietet, und zu leben, was es zu leben gilt. Vielleicht erkennst du in diesen Wochen eine ganz neue Seite an dir, vielleicht hast du Erkenntnisse, die dich mit der Tiefe deines Seins in Verbindung bringen, mit deiner inneren Weisheit. Alles ist bereits in dir – sei dir dessen immer wieder bewusst! Vertraue dir und deiner inneren Kraft und nimm deinen dir ureigenen und einzigartigen Platz im Leben ein und surfe mit auf den Wellen des Lebens. Sei dabei bei dem Abenteuer deines Lebens.

Von Herzen Alexandra    

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